Donnerstag, 13. September 2007

höhenflug und tiefer absturz

endlich kann ich mal wieder schreiben!!!
ich wollte es schon so oft, aber iwie funzt meine dsl- verbindung nicht mehr, und ich komme oft nicht ins internet.
gerade die letzten tage hätte ich es so gebraucht, ist ds schreiben hier doch einer der besten skillz, die ich habe.
die letzte woche ging es mir sehr gut. viel zu gut, wie ich heute finde. ich schwappte fast über vor lauter good vibrations.
ich fühlte mich glücklich und nahezu stabil, unverwundbar.
doch meine verwundbarkeit sollte ich ein paar tage später zu spüren bekommen...
ich traf mich viel mit leuten, war bei ihnen daheim, sie bei mir, ich ging weg.
mein leben pulsierte. ich sog es uf, als hätte ich viel nachzuholen. ich freute mich so sehr darüber, dass ich endlich glücklich sein konnte.
mein neuer job startet ja bald. 10 tage später, als geplant, aber ich bekomme es bezahlt.
die freien tage bis dahin verbringe ich als urlaub.
ich habe ein so gutes gefühl gehabt...
ich war auf der internetseite meines arbeitgebers, habe mir da alles angeschaut. und es hat mir alles gefallen. bei gelegenheit verpasse ich euch mal den link.
dann kam der sonntag.
ich war samstag schon brav daheim, weil ich niemanden erreichen konnte, mit dem ich was unternehmen kann. also versuchte ich es sonntag. ich erreichte den wolfi, meinen ex.
wir machten aus, dass wir auf den plärrer gehen, das ist das herbstvolksfest hier bei uns.
er kam erst zu mir, wir ratschten noch, dann zogen wir los.
dort angekommen traf ich eine alte freundin aus nürnberg, die im bierzelt arbeitet.
ein schönes wiedersehen. vor allem schön, dass man sich, auch nach jahren noch, immer mal wieder trifft und sich immer noch gut versteht.
wir bestellten bei ihr bier und was zu essen.
dann ging sie wieder. ich kam auf die idee, den wolfi zu fragen, ob er bei mir übernachten wolle.
nein, wollte er nicht, sagte er. schade, dachte ich. der abend ging weiter. zum glück trank ich nur die eine mass! später wieder, fragte ich ihn, ob er bei mir schlafen wolle. nein. ok, sagte ich, du kannst doch auch auf der couch pennen, und morgen machen wir uns ein schönes frühstück.
wir waren immerhin mehr als zwei jahre zusammen, haben auch zusammen gewohnt, und ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie schön das gemeinsame frühstücken immer war.
als wir dann da weggingen, nahm ich ihn doch mit zu mir.
ich weiss nicht, was es war, warum ich das wollte. wollte ich vllt nur die bestätigung?
der T war seit langem der erste wieder gewesen, wo ich es geniessen konnte, bei jemandem im arm zu liegen. dieses gefühl wollte ich wohl wieder haben.
(ich hör grad "die for you" von blutengel)
"ich can´t forget you... i tried to love you... i´m afraid to touch you..."
passt grad.
ja, dieses gefühl, dass wer da ist. diese wärme, diese nähe, die ich sonst nie zulassen kann, nicht mal bei meinen allerbesten freunden.
ich wollte nur wärme.
als er dann bei mir war, schauten wir noch ein dvd. ich dachte, er würde schon müde, vllt schläft er doch bei mir.
all meine überredungskunst brachte aber nichts... er ging. er fuhr heim, und liess mich einsam zurück.
normalerweise hätte ich da schon geschnitten. aber ich schaffte es. ich hatte ja am nächsten morgen meinen thera- termin. darüber wollte ich reden.
dann war ich auch beim thera. ich redete über allen möglichen kram, aber nicht darüber, was passierte und was es mit mir machte.
ich sass in der strassenbahn nach hause, da fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, das, was mir so wichtig war, beim thera anzusprechen.
auf einmal fiel alles, was mich die ganzen letzten tage so hoch leben liess, um so tiefer fallen. wie ein schwarzes loch tat sich vor meinem geistigen auge der abgrund auf.
und ich fiel mitten hinein.
nichts war mehr da, was mich halten konnte, ich fiel und fiel.
ich ging also zum plus, weil ich mir unbedingt einen vodka kaufen musste. in mir war nichts mehr da, nichts, was meine vernunft mehr wiederbringen konnte.
ich kaufte mir das ding. dann ging ich heim und nahm erst mal drei grosse schluck davon, noch einen, noch einen. ich stellte die flasche hin und wartete, dass es wirkte.
ich stellte mir die wirkung so vor, dass ich doch umfallen müsste. einfach nur umfallen und nichts mehr spüren.
aber da war diese kälte in mir. diese taubheit meiner arme und beine.
um nicht wahnsinnig zu werden, fing ich an, in der wohnung auf- und abzulaufen.
ich lief und lief...
ich starrte mein fenster an, und stellte mir vor, mir einem einzigen sprung da mitten hindurch zu fliegen. durch das geschlossene fenster.
ich tat das natürlich nicht.
statt dessen nahm ich noch einen schluck, dann lief ich zu dem kleinen samtenen kästchen, in dem meine klingen auf mich warteten, nach mir schrieen. ich zog sie mir einmal über den arm. dann noch mal. und nochmal. es dauerte, bis das blut lief, währenddessen lief ich wieder wie ein tier in gefangenschaft in der wohnung auf- und ab. und nochmal ging ich zu dem kästchen.
mit jedem schnitt wurde es tiefer. aber beruhigte mich nicht. am liebsten hätte ich mir alles kreuz- und quer verschnitten, aber ich versuchte ja trotzdem, damit aufzuhören. ich versuchte es krampfhaft und mit aller macht.
ich wollte es ja nicht!
und wieder lief ich in der wohnung ruhelos umher. blut tropfte auf den boden. ich konnte das klatschen der tropfen deutlich hören.
noch ein schluck, dann nahm ich das telefon und rief den christian an. er wollte sofort kommen, sagte er.
die sekunden wurden mir zu minuten, die minuten zu stunden.
wieder ein gang zum kästchen. dann tiefe schnitte.
eine riesige, klaffende wunde starrte mich an. ich konnte mein fettgewebe sehen, riesige, dicke, gelbe batzen, die sich dann rot färbten. es war wie ein auge, dass voller tränen ist. man schliesst es und dann fliessen tränenströme heraus.
wie viele augen werde ich bauchen, um alle tränen weinen zu können, die so lange zeit, seit so vielen jahren hätten geweint werden müssen?
zumindest war es für diesma gut. diese endlose leere wurde zu wärme.
ich war zufrieden.
dann klingelte es an der tür, der christian war da.
er kam rein und sah erst gar nicht meinen arm, sondern das blut auf dem boden, glaube ich. ich weiss nimma genau, wie es war, bis er meinen arm nahm und sagte "was hast da gemacht, zeig ma her". es war schlimm. ich fühlte mich so klein und so dumm. schrecklich fühlte ich mich, wie bei was ganz blödem ertappt. nie hatte jemand zuvor mich so gesehen. er wusch mir all das blut vom arm ab, was zwar gleich wieder lief, dann verbanden wir es.
ich hätte genäht werden müssen, aber daran dachte ich überhaupt nicht, der alkohol wirkte bereits. auch ans klammern dachte ich nicht. ich habe ja klammerpflaster da.
die ersten zwei verbände bluteten durch, erst beim dritten, straff gebunden, hörte die blutung auf.
dann tranken wir noch etwas vodka, den rest schüttete er weg.
wir schauten noch einen film, an mehr kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.
heute sagte der siggi, dass ich ihn angerufen hatte... das weiss ich gar nicht mehr.
als der christian ging, war ich schon wieder ok, ich trank noch zwei liter tee ungefähr, dann ging ich schlafen. und ich schlief den ganzen nächsten tag.

heute geht es mir wieder gut. ich kann mich einfach nie drauf verlassen, auf meine stimmung. egal, wie toll alles scheint, sehr schnell kann es doch umschlagen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ach Liebes!
*dich mal drück*
is ja wirklich nicht gut was du da erzählst aber sei doch froh das es dir mal so gut ging vllt wirds ja öfter und länger mal so ;)
mit viel Kraft und Mut es durchzuziehen. Kopf hoch ;)
*dir mal ein Paket Kraft schick*
Ich finde es auf jeden Fall gut das du so gute tage hattest auch wenn du dann so einen Absturz hattest. solltest vllt mal mit jemanden drüber reden den du total vertraust. vllt hilfts. wenn du willst biete ich mich auch an durch e-mail, icq.. was du halt hast. aber nur wenn du willst ;)
hdl
lg
sens